Was macht einen Brief zu einem wichtigen Brief? Hellmuth Karasek hat darauf eine klare Antwort: „Wenn alles aus dem Verfasser herausbricht, wenn er gar nicht anders kann, als diesen Brief zu schreiben, jetzt, an diesen einen Empfänger, der
nicht da ist, aber in seinem Innersten erreicht werden soll – dann wird der
Brief ein bewegender, vielleicht sogar
ein weltbewegender Brief.“
Solche Briefe sind immer Kostbarkeiten. Völlig unerheblich ist, ob der Briefeschreiber es in seinem Leben zu Ruhm und Reichtum gebracht hat oder nicht. Wobei: Die Briefe
der Normalsterblichen lagern üblicherweise in Bündeln auf Dachböden. Nur bei Briefen wichtiger Figuren aus der Zeitgeschichte besteht die Chance, dass die Schriftstücke öffentlich werden.
Nach dem großen Erfolg des 2010 erschienenen Auftaktbands von „Briefe bewegen die Welt“ lüftet Hellmuth Karasek erneut das Briefgeheimnis und macht in diesem Band 22 Briefe großer Persönlichkeiten öffentlich – Briefe voller Liebe, Schicksal und Leidenschaft.
Was hat Alma Mahler hinter dem Rücken ihres Mannes Gustav Mahler ihrem Liebhaber Walter Gropius zu sagen? Welche Erinnerungen hat Jimi Hendrix an einen „Three-Night-Stand“ mit Uschi Obermaier? Warum nennt Romy Schneider
Gustaf Gründgens gegenüber die Filmindustrie eine „verdammte Branche“?
All das verrät dieses Buch.
Briefe und Bücher sind Geschwister. Oder, wie der deutsche Schriftsteller Jean Paul es einmal treffend sagte: „Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde.“ Papier überdauert Hunderte, wenn nicht Tausende von Jahren. Das sollen die Daten, diese konturlosen Nullen und Einsen aus der digitalen Welt, erst einmal nachmachen.