Der Schiffbrüchige Humphrey van Weyden wird von dem Robbenschoner »Ghost« aufgenommen. Der raubeinige Kapitän Larsen, ein echter »Seewolf«, zwingt van Weyden, an Bord zu bleiben. Der Ich-Erzähler van Weyden ist ein zart besaiteter Kunstliebhaber. Er steht nun vor der ungewohnten Aufgabe, sich in eine Schiffsmannschaft zu integrieren. Mit aller Kraft ringt er um einen Platz in der Hierarchie. Dabei durchläuft van Weyden einen Abhärtungsprozess, der ihm die Achtung des Kapitäns Larsen einbringt. Dabei kommt van Weyden zugute, dass er dem »Seewolf« als einziger an Bord geistig Paroli bieten kann. Zwischen dem Seewolf Larsen und van Weyden entwickeln sich tiefgründige Diskussionen. Jack London entwickelt zwischen den beiden Gegenspielern ein komplexes psychologisches Gleichgewicht. Dieses Gleichgewicht gerät durcheinander, als ein weiterer unerwarteter Gast an Bord der »Ghost« kommt.
»Der Seewolf« von Jack London ist ein Klassiker der Weltliteratur. Er wurde mehrfach verfilmt. Jack London verarbeitet in dem Roman seine eigenen Erfahrungen als Matrose. In der Weltsicht Kapitän Larsens (»Nur der Stärkere, der Übermensch, hat das Recht zu überleben«) greift Jack London die Evolutionstheorien von Charles Darwin und Friedrich Nietzsche auf.