Der Krieg als Farce
Ein scheinbar naiver Tunichtgut entlarvt im bekanntesten Schelmenroman des 20. Jahrhunderts die gnadenlose Brutalität des Krieges.
Josef Schwejk, vor Jahren von der einer Kommission für blöd erklärt, und daher vom Militärdienst bisher verschont, erhält nach dem Attentat von Sarajevo doch noch seine Einberufung in das österreichisch-ungarischen Herr.
Von nun an erlebt man Schwejks Parforceritt gegen die Windmühlen des Militärs. Er wird von Dienstheer zu Dienstherr weitergegeben, einer unfähiger und dümmer als sein Vorgänger. Obrigkeitsdenken, Kadavergehorsam, Sterben fürs Vaterland treffen auf die Bauernschläue eines Zivilbürgers. Das ewige "Melde gehorsamst" mit dem der brave Soldat jeden zweiten Satz beginnt, wandelt sich in den Ohren des Lesers zu einem "Hör mal zu, Du dummer Lamettaträger …"
Null Papier Verlag