Wilhelminisches Gymnasium, Bordell, Bälle, Ich küsse Ihre Hand, Madame - erste Stationen aus dem Leben Viktor Lipsheims, Sohn aus großbürgerlichem, jüdischem Hause.
Die Familie Lipsheim ist eine dreier deutscher Familien, deren Schicksal der Roman Schlaufen nachzeichnet. Von 1900 bis 2000 ist jedem Jahr eine Momentaufnahme zu-geordnet, die im regelmäßigen Wechsel einen Vertreter der jeweiligen Familie zur Hauptperson hat.
Für Familie Prensch, die zweite der Familien, wären einige solcher Snapshots: eine Berliner Hüttensiedlung und elfeinhalb Stunden Fabrikarbeit, der Steckrübenwinter, Stocherkahnfahrten, Bruchpilot Quax und der Bombenkeller, der erste VW-Käfer, Familienfeiern, WG-Querelen und Coming-Out. Der Flugbaumeister und Erprobungsflieger Kurt Prensch bildet das unumschränkte Oberhaupt dieser Familie.
Die dritte Familiengeschichte - die der aus Pommern stammenden Trelows - ließe sich zum Teil mit Hilfe folgender Stichworte skizzieren: Kuhmist und Kutschfahrten, Leben der Junker und Tod an der Front, Trümmerberlin, Wirtschaftswunder-Grillabend und Kurschatten, Nervenzusammenbruch und Love-Parade. Friedhelm Trelow, pommerscher Landwirt, fällt im ersten Weltkrieg. Seine Frau heiratet einen Junker und wird National-sozialistin. Sein Sohn Rainer studiert in Berlin und lernt dort Lea Lipsheim kennen.
Nur an dieser Stelle kommt es im Verlauf des Romans zu einer Verbindung zwischen zwei der Familien.
Nach 1945 besteht jedes dritte, der Familie Lipsheim vorbehaltene, Kapitel aus einer leeren Seite. Jede dieser leeren Seiten fordert zum Gedenken an die Ermordeten auf.
In der Summe ergibt die Aneinanderreihung und Verknüpfung der Momentaufnahmen aus dem Leben dreier Familien, in die eine Vielzahl historischer Begebenheiten eingearbeitet ist, ein Jahrhundert-Panorama Deutschlands.