Die voranschreitende Globalisierung und der damit einhergehende steigende Wettbewerbsdruck stellen Unternehmen vor immer neue und komplexere Herausforderungen. Die hohen Erwartungen der Shareholder treffen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und erfordern eine effiziente, jedoch auch den Erwartungen der Stakeholder entsprechende, Unternehmensführung. Das Volumen des Welthandels und die damit einhergehende Internationalisierung steigen stetig und damit auch die grenzübergreifenden Folgen unternehmerischen Handelns. Aufsehenerregende Finanzskandale wie die von Enron und WorldCom sorgten dafür, dass die Rufe nach einer verschärften Corporate Governance lauter wurden und die Frage, wie weit nationale Corporate Governance-Systeme greifen dürfen oder sogar müssen, stärker in den Fokus rückten. Mit der Unterzeichnung des Sarbanes-Oxley Act am 30.07.2002 durch den damaligen US-Präsidenten traten neue Regelungen in Kraft, die im Unterschied zu den bis dahin geltenden Regelungen auch extraterritoriale Wirkung entfalten sollten und damit auch für Unternehmen außerhalb der Grenzen der USA zu beachten waren. Diesbezüglich scheint es fraglich zu sein, welche tatsächlichen Auswirkungen die amerikanische Corporate Governance auf ausländische Unternehmen hat und welche Folgen das Inkrafttreten dieses Gesetzes mit sich zog und auch jetzt noch zieht. Diese Punkte sollen im Rahmen dieser Arbeit durchleuchtet werden, wobei hier insbesondere die deutschen Unternehmen im Fokus der Beurteilung der Auswirkungen stehen sollen und soweit möglich vergleichende Blicke zum Deutschen Corporate Governance Kodex vorgenommen werden sollen.