Beim Studieren der Heeresorganisationen zur Zeit des Endes des „Dreißigjährigen Krieges“ wird deutlich, dass sich ein großer Wandel vollzogen hat. Dieser Wandel hat in allen Bereichen der Truppen angesetzt: vom Organisatorischen bis hin zur inneren Struktur. Die so veränderten Truppen wurden dann auch nicht mehr als Söldnerheere bezeichnet, sondern fanden mit der Terminologie der „Stehenden Heere“ Eingang in die Literatur. Wie sich nun der Umbruch in den Truppen vollzogen hat, in welchen Etappen und in welcher Zeit, ist die Frage, die sich diese Arbeit im Grundsätzlichen gestellt hat. Dabei kann man zwischen zwei gegensätzlichen Positionen unterscheiden: Die eine Position geht davon aus, dass das stehende Heer ein stehengebliebenes Heer ist, das in seinem Kern aus den Söldnerheeren des Dreißigjährigen Krieges gebildet wurde. Die andere Position geht eher davon aus, dass es einen nahezu vollständigen Bruch in der Armeeorganisation gegeben hat, u.a. bedingt durch einen Generationswechsel in der militärischen Elite, und dass die stehenden Heere des Absolutismus klar abzugrenzen sind von den ehemaligen Söldnertruppen. Es sollen nun beide Positionen vorgestellt werden, und anschließend, in einer abschließenden Betrachtung soll versucht werden, zu einem Urteil zu kommen. Begonnen wird mit der ersten Position der stehengebliebenen Heere.