Weit verbreitet ist der Globalisierungsbegriff der Londoner Forschungsgruppe um David Held: ,,Wir betrachten Globalisierung als einen historischen Prozess, in dessen Verlauf die Netzwerke und Systeme gesellschaftlicher Beziehungen sich räumlich ausdehnen und die menschlichen Verhaltensweisen, Aktivitäten sowie die Ausübung gesellschaftlicher Machttranskontinentalen (oder interregionalen) Charakter annehmen. [Perraton et al. 1998, 136]. Oder wie der Ökonom Edward Luttwak das neue Zeitalter der Globalisierung beschreibt als eine mit kaum noch faßbarer Geschwindigkeit voranschreitende ,,Vereinigung der Pfützen, Teiche, Seen und Meere von dörflichen, provinziellen, regionalen und nationalen Wirtschaften zu einem einzigen globalen Wirtschaftsozean, der die kleinen Bereiche riesigen Wogen wirtschaftlichen Wettbewerbs statt wie früher nur kleinen Wellen und ruhigen Gezeiten aussetzt." [Martin/Schumann 1998, 37]. Globalisierung umfaßt eine Vielzahl miteinander verwobener grenzüberschreitender Kommunikationsprozesse, die technisch möglich geworden sind und politisch von den Metropolen der Prosperitätszonen1 gewollt wurden und werden. Dazu gehören unter anderem ,,eine zunehmende transnationale2 Bewegung von Kapital, Gütern und Menschen; eine engere Vernetzung mittels neuer Kommunikationstechnologien (z. B. durch Internet, Mobiltelefone, E-Mail und Mediennetzwerke); eine komplexere internationale Arbeitsteilung durch die Zerlegung der Produktion von Waren und Dienstleistungen an verschiedene Orte; ein rascher Fluss von Ideen, Bildern und Konsummustern sowie -objekten; ein wachsendes Bewusstsein für Risiken und Gefahren, die die Welt als Ganzes bedrohen; ein quantitativer Anstieg und Bedeutungszuwachs transnationaler Institutionen sowie global vernetzter politischer Bewegungen.