Wenn von Europa die Rede ist, kommt die Kunst und das kulturelle Erbe ins Spiel. Beide gelten als integratives Instrument neben den treibenden Motoren Politik und Wirtschaft. Im Hofmannsthalschen Sinne ist die Kunst ein Lebensmittel, das die Menschen für ein sinnerfülltes Dasein benötigen. Die dringenden existentiellen Fragen haben sich von Philosophie und Religion in Richtung Kunst verlagert. Sie ist das große Experimentierfeld für mögliche Antworten. Der Band enthält neben prinzipiellen Überlegungen zur Kunst ein breites Spektrum von Fallstudien, die alle im Zusammenhang mit der Kunst als Marke europäischer Identität stehen. Etliche Beiträge verbindet die These, dass gerade die Bühnenkünste ein Medium des europäischen Aufklärungsprozesses sind.