Kurt Tucholsky: Ausgewählte Werke und Schriften
• Entspricht rund 800 Buchseiten
• Für die eBook-Ausgabe neu editiert
• Voll verlinkt, und mit zusätzlichem Hypertext-Inhaltsverzeichnis
Kurt Tucholsky (1890–1935) gehört zu den produktivsten deutschen Autoren. Er schrieb Romane, Kurzgeschichten, Reiseberichte und rund dreitausend journalistische Artikel für Zeitschriften und Magazine. – Tucholsky war im besten Sinne Kind seiner Zeit, dieser prickelnden, gefährlichen, lasziven Sequenz zwischen den beiden Weltkriegen. Unsichere politische Zeiten, alles im Umbruch. Der Tanz auf dem Vulkan, wie er im Film »Cabaret« mit Liza Minnelli zu sehen ist.
Wie kein anderer hatte er die dunkle Gefahr des Nationalsozialismus heraufziehen sehen. Tucholsky-Kenner Raddatz meint: Er »hat den Nationalsozialismus schon geahnt, als es noch gar keinen Nationalsozialismus gab.« Ein Frühwarnsystem sei er gewesen, ein Seismograph. Ein Seismograph freilich, der nichts retten konnte. Er brachte seine Schwingungen zu Papier, vergebens. Am Ende gehörten seine Bücher zu den ersten, die die Nazis auf den Scheiterhaufen warfen.
Doch das ist nur eine Seite des großen Literaten. Er war nicht nur politischer Schriftsteller. Er war genauso Lebemann, Frauenheld, Abenteurer und Genießer. Ein brillanter Journalist und Kommentator des Zeitgeschehens. Kein Thema war vor ihm sicher, kein Buch eines Kollegen vor einer Rezension gefeit. – Und an keiner schönen Frau konnte er vorbeigehen. Es ist kein Zufall, dass sein erster großer Erfolg, »Rheinsberg«, ein beschwingter Liebesroman ist.
Diese Ausgabe erhebt nicht den Anspruch, eine Gesamtausgabe von Tucholskys Werk zu sein. Diese wäre rund 5000 Seiten stark. Unsere rund 800 Buchseiten umfassende Auswahl bietet aber einen hervorragenden Querschnitt aus Tucholskys literarischem und journalistischem Schaffen.
Aus dem Inhalt:
• Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte (1912)
• Der Zeitsparer (1914)
• Ein Pyrenäenbuch (1927)
• Schloß Gripsholm (1931)
• Kleine Prosastücke (1913 - 1932)
• 82 Ausgewählte Glossen, Kommentare und Rezensionen (1914 - 1932), z.B.:
Das Reimlexikon (1914)
Der Untertan (1919)
Was darf die Satire? (1919)
Führer?(1920)
Deutsche Richtergeneration 1940 (1921)
Herausgeber oder Verleger? (1921)
Rezept des Feuilletonisten (1922)
Prozess Harden (1922)
Der neue Zeitungsstil (1924)
Horizontaler und vertikaler Journalismus (1925)
Französische Frauen (1926)
Der Prozess (1926)
Deutsche Richter (1927)
Mädchenhandel in Buenos Aires (1927)
Journalistischer Nachwuchs (1928)
Zehn Gebote für den Geschäftsmann, der einen Künstler engagiert (1928)
Ist das deutsche Buch zu teuer –? (1928)
Gesang der englischen Chorknaben (1928)
Die legitime Geliebte (1928)
§ 297 / Unzucht zwischen Männern (1929)
Was soll mit den Zehn Geboten geschehen? (1929)
Zeitungsdeutsch und Briefstil (1929)
Geheimnisse des Harems (1929)
Die hochtrabenden Fremdwörter (1930)
Das dritte Reich (1930)
Die deutsche Pest (1930)
Ratschläge für einen schlechten Redner (1930)
Verlagskataloge (1931)
Zur soziologischen Psychologie der Löcher (1931)
Der Mensch (1931)
Der bewachte Kriegsschauplatz (1931) (»Soldaten sind Mörder«)
Worauf man in Europa stolz ist (1932)
• außerdem: Eigenhändige Vita Kurt Tucholskys zu seinem schwedischen Einbürgerungsantrag 1934