Der dampfende Morgennebel Londons waberte durch die Straßen, als Inspektor Theo Closterfield und Inspektor Roger Naismith den Tatort am Rande von Soho erreichten. Vor ihnen stand das prächtige Stadthaus, in dem Victoria Lancaster gelebt und gearbeitet hatte. Nun war es von Polizeiband umringt, und blassgelbe Lampen erleuchteten schwach die Szene. „Dieser Ort hätte genauso gut eine Festung sein können“, murmelte Naismith, während sie die Stufen hinaufgingen. „Aber jemand hat es offenbar geschafft, sie zu durchdringen.“ Closterfield nickte stumm und schob die Tür auf, die von einem Polizisten für sie geöffnet wurde. Der Eingang war reich verziert mit Marmor und goldenen Akzenten, ein Zeugnis des Reichtums, den Victoria angesammelt hatte. Doch das glanzvolle Bild wurde von der drückenden Luft und dem grellen Licht der Tatortlampe getrübt. In der Mitte des großen Wohnzimmers lag Victoria auf dem Boden, der ihren letzten Atemzug bezeichnete. Die Mimik der Toten, in ihrem eleganten schwarzen Hosenanzug, wirkte friedlich, fast als hätte sie es umarmt. Doch die dunkle Blutspur, die sich von ihrer Brust ausbreitete, erzählte eine andere Geschichte.