In 34 kurzen Abschnitten zu Fragen wie »Habe ich einen Körper?«, »Wie ehrlich soll ich sein?« oder »Ist ein Haus besser als eine Wohnung?« gibt Anton Leist in diesem Buch jeweils eine »kurze« und eine »lange« Antwort – unter Rückgriff auf andere Philosophinnen und Philosophen, aber in einer allgemeinverständlichen Ausdrucksweise.
Die säkulare Philosophie äußert sich zum menschlichen Leben kaum in alltagsnaher Weise, und wenn doch, dann meist im Anschluss an die antiken Glückslehren. Solche Beratungen zum guten Leben bleiben gegenüber den modernen, von existenzieller Unruhe getriebenen Menschen jedoch blass, denn für wirklich einschneidende Botschaften fehlt ihnen der dogmatische Hintergrund. Sie versickern deshalb leicht als gut gemeinte Psychologie.
Auf der anderen Seite sind Fachphilosophen in ihrer Mehrheit in ein Jenseits der selbsterzeugten Kunstprobleme abgedriftet und haben die philosophischen Themen des Alltags, in der Sprache des Alltags, nachhaltig vergessen. Sich Lebensthemen mit existenziellem Ernst zu nähern, dies aber in einer allgemeinverständlichen Ausdrucksweise – das ist das Anliegen der 'Alltagsphilosophie'. Zu diesen Themen gehören etwa Fragen nach Leben und Tod, Schmerzen und Freude, Liebe und Hass, Bösem und Gutem, Kindern und Eltern, Moral und Glaube, Schönheit und Hässlichkeit, Realität und Illusion, Nahrung und Wohnung, Körper und Geist. Ziel dieses Buches ist nicht, ratgeberhafte Antworten zu geben. Vielmehr setzt es auf die Herausforderung des Denkens.