In diesem Buch erfahren Sie, wie Ameisenvölker, die für ihr komplexes kollektives Verhalten bekannt sind, von Myrmecophilen, Organismen, die in einer Symbiose mit den Ameisen leben, infiltriert werden. Schmetterlinge, Fliegen, Käfer, Grillen, Spinnen, Pilze und Bakterien haben im Laufe ihrer Evolutionsgeschichte eine Vielfalt von Taktiken entwickelt, die sie befähigen, in Ameisenkolonien einzudringen und zum Teil sogar das Kommunikationssystem der Ameisen zu entschlüsseln.
Einigen dieser myrmecophilen Arten gelingt die Täuschung so gut, dass die Wirtsameisen die ungebetenen Gäste nicht mehr von wahren Nestgenossinnen unterscheiden können. Dieser spannende Vorgang wird von den beiden Autoren detailliert beschrieben, um Ihnen zu erläutern, wie die Myrmecophilen den Code knacken und anschließend die Reserven der Kolonie ausbeuten.
Bert Hölldobler und Christina Kwapich zeigen anhand von Schlüsselexperimenten und Beobachtungen eine Vielzahl von Verhaltensmechanismen auf, mit denen Myrmecophile Ameisen zu „unfreiwilligen Dienern“ machen. Diese Symbiose – mutualistisch oder parasitär – spielt eine wichtige Rolle im Gleichgewicht der Natur. Dieses Werk richtet sich sowohl an Fachleute als auch an Naturbegeisterte mit entsprechendem Vorwissen.
Die Autoren
Bert Hölldobler ist seit seiner Emeritierung an der Universität Würzburg im Jahr 2004 Forschungsprofessor in der School of Life Sciences an der Arizona State University in Tempe (Arizona).
Christina L. Kwapich ist Assistenzprofessorin für Biologie an der University of Massachusetts, Lowell.