Paul Ernst, unter seinen Zeitgenossen einsam und im Wesentlichen kaum verstanden, pflegte sein Erleben und Erfahren überpersönlich zu betrachten, im Zusammenhang mit unserem gemeinsamen Schicksal und unseren Aufgaben zu sehen, und so entsprach es ihm, daß er gewissermaßen ein öffentliches Tagebuch führte, in dem er Gedanken und Erlebnisse seiner Tage in Zeitungsaufsätzen ganz allgemeinen Inhaltes festhielt. Zu diesen größtenteils im parteilosen roten "Tag" erschienenen Aufsätzen war die äußere Veranlassung meist geringfügig, oft nur eine Buchbesprechung oder eine Tagesbegebehnheit, aber durch die Art, wie der Dichter eine aufgenommene Frage mit siner Wirklichkeitsanschauung erfüllt und bis in ihre Tiefen treibt, gibt er ihrer Erörterung etwas über den Einzelanlaß und die eigene Zeit hinaus Bedeutsames. Die Auswahl und Anordnung der vorliegenden Aufsätze traf Paul Ernst erst auf seinem Gut Sonnenhofen in Oberbayern, wo er von 1918 bis 1925 lebte. (aus wikipedia.de)