“Siehe, ich richte in Zion einen Stein auf, an dem man anstößt, einen Fels, an dem man zu Fall kommt. Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.“ (Röm 9,33) Dieses prophetische Wort von Paulus, entnommen aus Jesaja, kann man gut auf den Petrusdienst der Kirche anwenden. Dieser Dienst geht auf Petrus, dem Felsen, wie er vom Herrn Jesus Christus selbst genannt wird (Mt 16,18), zurück. Die Kritik, ob angebracht oder unangebracht, am Papst ist nicht erst ein Phänomen der Neuzeit und Martin Luther hat sie auch nicht „erfunden“. sehr früh beginnt das Amt zum Anstoß für die Christen und Nichtchristen zu werden. Bis zur Reformation war die abendländische Christenheit, trotz aller Kritiken am Papst und den Schismen, die immer wieder behoben werden konnten, mit Rom und seinem Bischof vereint. Ab der Neuzeit beginnt eine neue Zeit für das Abendland. Nun gibt es auch christliche Gemeinschaften, die sich nicht mehr mit dem legitimen Nachfolger Petri vereint sahen, ja es wird sogar in Frage gestellt, ob in Rom der wirkliche Nachfolger Petri sitzt und ob Jesus Christus so ein Amt überhaupt gewollt hat. Fast fünfhundert Jahre lang, bis zum zweiten vatikanischen Konzil steht man sich oft polemisch und sehr kämpferisch gegenüber. Das Vaticanum II ruft nun zu einer neuen Richtung auf, man besinnte sich auf die Ökumene. Seit dem Ende des Konzils setzte man sich intensiv und ernsthaft mit den gegenseitigen Positionen auseinander. Die doch alten Fragen und Kritiken leuchten nun in einem neuen Blickwinkel der Ökumene wieder auf. Wollte Jesus wirklich ein Papstamt? Für viele in der Ökumene engagierte Christen ist das Papstamt nur ein Hindernis zur „Wiedervereinigung“ der Christenheit. Der Fels in Zion ist wahrlich ein Stein des Anstoßes. Wie man an einen Stein/Fels nicht anstößt, wenn man ihn sieht/erkennt, so lassen sich viele Kritiken entschärfen, wenn man sich einmal Näher mit dem Amt des Petrusdienstes theologisch auseinandersetzt und somit einiges klarer erkennen kann.