Am Anfang war die Poesie, heißt es bei den Dichtern, und so lernen wir schon als Kind Sprache zunächst spielerisch über den Klang. Genau so hat sich Angelika Overath auch dem Romanischen genähert. Ihr Material waren alte Wörterbücher, aktuelle Online-Lexika, Sammlungen von Redewendungen und Sprichwörtern, und ihr Ziel: der fremden Sprache über den Klang einen Eigensinn zu entlocken und sich so eine romanische Identität zu erschreiben. 33 romanische Gedichte sind dabei entstanden, die "Poesias", denen jeweils ihre deutschen Annäherungen beigestellt sind. Ein doppeltes Spiel beginnt, der Flirt zweier Sprachen, denn das Deutsche reagiert auf den romanischen Impuls mit verblüffenden Variationen, Echos und Fälschungen.